Ratgeber für Cannabispatienten und -konsumenten

Der folgende Ratgeber richtet sich an Patienten sowie Konsumenten und soll einen bestimmungsgemäßen und optimalen Umgang mit Cannabis verdeutlichen. Zur besseren Verständlichkeit ist dieser Ratgeber in fünf Bereiche unterteilt: Aufbewahren, Zerkleinern, Dosieren, Verdampfen und Reinigen. Um die passenden Produkte auf dieser Webseite leichter zu finden, spiegelt auch das Artikelmenü diese fünf Bereiche wider.

1. Aufbewahren:

  • Das richtige Gefäß: Cannabisblüten sollten in luftdichten Behältnissen aufbewahrt werden, um das Austrocknen des Pflanzenmaterials und das Verflüchtigen der Wirkstoffe zu vermeiden. Werden pflanzliche Teile nach der Reifung weiterhin Licht ausgesetzt, beschleunigt dies den molekularen Zersetzungsprozess. Daher empfiehlt sich zudem eine lichtgeschützte Lagerung. Miron Glastiegel sind luftdicht und schützen das Pflanzenmaterial durch ihr Violettglas vor schädlicher Lichteinwirkung.

  • Der Feuchtigkeitsgehalt: Die meisten Cannabissorten aus der Apotheke weisen einen zu geringen Feuchtigkeitsgehalt auf. Wenn dieses Material später zerkleinert wird, kann es eine pulvrige Konsistenz entwickeln, und beim Verdampfen können unter Umständen feine Partikel inhaliert werden. Die Zeiten sind vorbei, in denen man noch Orangenschalen oder Stücke einer Kartoffel zur Befeuchtung der Cannabisblüten verwendet hat. Heutzutage gibt es Feuchtigkeitsregler, die beispielsweise auf Basis einer gesättigten Lösung aus Wasser und Salz den Feuchtigkeitsgehalt der Kräuter zuverlässig regulieren, basierend auf dem natürlichen Prinzip der Osmose. Bei Cannabis hat sich eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 55 % und 62 % bewährt. Der Einsatz von Feuchtigkeitsreglern verhindert auch die Bildung von Schimmel und begünstigt den Abbau von Chlorophyll, welches sonst einen bitteren Geschmack beim Verdampfen entwickeln kann. Zu guter Letzt fungiert die in den Cannabisblüten enthaltene Feuchtigkeit beim Verdampfen als Wirkstoffträger, wodurch das Inhalat als weniger kratzig im Hals empfunden wird.

  • Kinder- & Jugendschutz: Cannabis muss für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Um dies zu gewährleisten, empfiehlt sich ein abschließbares Behältnis, einfachheitshalber mit Zahlenschloss.

2. Zerkleinern:

  • Das Mahlen der Cannabisblüten: Vor der Anwendung müssen die Cannabisblüten zerkleinert werden, damit das Pflanzenmaterial richtig dosiert und in die Kräuterkapsel oder die Kräuterkammer des Verdampfers gefüllt werden kann. Durch das Zerkleinern des Materials wird die Oberfläche der Cannabisblüten vergrößert, was ein gleichmäßiges Verdampfen gewährleistet. Der Mahlgrad sollte dabei nie zu fein oder gar pulvrig sein, da sonst (siehe "1. Aufbewahrung: Der Feuchtigkeitsgehalt") unter Umständen Teile des Pflanzenmaterials beim Verdampfen mit eingeatmet werden könnten. Gute Kräutermühlen, auch Grinder oder Crusher genannt, zerkleinern das getrocknete Pflanzenmaterial nicht nur, sondern lockern es auch gleichzeitig auf. Vor allem Verdampfer mit Konvektionstechnologie, bei denen ein heißer Luftstrom die Wirkstoffe aus dem Blütenmaterial lösen soll, arbeiten so wesentlich effektiver.

3. Dosieren:

  • Das Abwiegen der Cannabisblüten: Um ungewollte Abweichungen von der verordneten Einnahmemenge durch bloßes Abschätzen zu vermeiden, empfiehlt sich für Patienten die Anschaffung einer Feinwaage. Wenn diese zusätzlich mit einer TARA-Funktion ausgestattet ist, kann die zu befüllende Kapsel oder der (tragbare) Verdampfer selbst auf der Waagschale platziert und anschließend mithilfe der TARA-Funktion die Waage auf Null zurückgesetzt werden. Beim Befüllen wird dann nur noch das Gewicht des Pflanzenmaterials angezeigt.

4. Verdampfen:

  • Das Verdampfen der Cannabisblüten: Das Verdampfen, auch Vaporisieren genannt, bezeichnet das Lösen der in den Cannabisblüten enthaltenen Wirkstoffe durch Erhitzen des Pflanzenmaterials bis zum Siedepunkt.

    Hierfür werden zwei verschiedene Heizmethoden genutzt: Konduktion und Konvektion. Bei der Konduktion wird die Kräuterkammer selbst erhitzt, während bei der Konvektion ein heißer Luftstrom für das Erhitzen des Materials sorgt. Bei keiner der beiden Methoden findet ein Verbrennungsprozess statt.

    Verdampfer auf Konduktionsbasis sind in der Regel günstiger als Konvektions-Verdampfer aufgrund ihrer einfacheren Technologie. Um jedoch eine ähnliche Wirkstoffausbeute wie bei Konvektions-Verdampfern zu erzielen, muss das Pflanzenmaterial während des Verdampfens gelegentlich umgerührt werden.

    Eine noch effektivere Heizmethode bieten Hybridsysteme, die die Vorzüge beider Technologien vereinen. Die Kräuterkammer wird mittels Konduktion bis knapp unter die gewünschte Siedetemperatur vorgeheizt, und erst der heiße Luftstrom löst beim Inhalieren die Wirkstoffe aus den Kräutern. Dadurch ist der Wirkstoffverlust zwischen den einzelnen Zügen oder bei längeren Pausen äußerst gering.

    Zusammenfassend lässt sich sagen: Konduktionsgeräte sind zwar günstiger, erfordern jedoch während der Anwendung gelegentliches Umrühren des Pflanzenmaterials. Dies entfällt zwar bei den etwas teureren Konvektionsgeräten, jedoch findet der Verdampfungsprozess hierbei langsamer statt. Hybridgeräte bieten die effektivste und weitgehend verlustfreie Wirkstofffreisetzung, sobald die Kräuterkammer auf Temperatur gebracht ist. Ein Umrühren des Pflanzenmaterials während der Anwendung ist in der Regel nicht erforderlich.

    Ob man sich für einen mobilen oder einen stationären Verdampfer entscheidet, hängt in erster Linie von der Einnahme- bzw. Konsummenge ab. Mobile Verdampfer eignen sich gut für kleinere bis mittlere Mengen, während stationäre Verdampfer eher für größere Füllmengen ab ca. 0,2 Gramm geeignet sind.

5. Reinigen:

  • Das Reinigen des Verdampfers: Verdampfer sollten idealerweise nach jeder Nutzung gereinigt werden. Eine Komplettreinigung umfasst die unten genannten Schritte:
  1. Leeren und Ausbürsten der Kräuterkapsel bzw. der Kräuterkammer des Verdampfers.
  2. Auswaschen der Kräuterkapsel in einem kleinen, mit Alkohol befüllten Behältnis. Anschließend auf Küchenpapier trocknen lassen.
  3. Durchputzen der Kräuterkammer mit Hilfe von alkoholgetränkten Wattestäbchen - dabei den Verdampfer mit der Kräuterkammer nach unten halten, damit der Alkohol nicht in den Verdampfer läuft.
  4. Siebe, Dichtungen, Mundstücke und die sonstigen mit den verdampften Wirkstoffen in Kontakt gekommenen Bestandteile des Verdampfers ebenfalls im Alkoholbad auswaschen und auf Küchenpapier trocknen lassen. Silikondichtungen und Segmente aus Kunststoff sollten nicht länger als 10 Minuten dem Alkohol ausgesetzt sein, da Silikon aufquellen kann und Kunststoff einen unschönen grauen Farbton bekommen könnte. Alternativ können diese Teile schonend mit lauwarmem Wasser, Spülmittel und einer Zahnbürste gereinigt werden.
  5. Vor der weiteren Nutzung sicherstellen, dass sich der Alkohol vollständig verflüchtigt hat. Bei direktem Gebrauch nach der Reinigung das Gerät vorher einmal auf der untersten Temperaturstufe für ca. 1 Minute aufheizen lassen.
  • Das Reinigen der Mühle: Sobald sich die Kräutermühle nur noch schwergängig bedienen lässt, sollte auch sie gereinigt werden:
  1. Entfernen der groben Blütenreste mit einem Pinsel oder einer Bürste.
  2. Etwas alkoholhaltige Reinigungsflüssigkeit in die Mühle geben und für wenige Minuten einwirken lassen.
  3. Die Mühle anschließend im warmen Spülwasser mit Hilfe einer Zahnbürste auswaschen. Edelstahlmühlen können alternativ in der Spülmaschine nachgereinigt werden.
  4. Alu- und Kunststoffmühlen abschließend mit Küchenpapier abtrocknen.

Verdampfungstemperaturen für Cannabis

Allgemeiner Rechtshinweis